Symbol zwischen Himmel, Luft und Wasser

DAS IBN GEBÄUDE
Florian Lechner

Kunst kommt von Können oder Kennen her (nosse aut posse), vielleicht von beiden, wenigstens muss sie beides in gehörigem Grad verbinden. Wer kennt, ohne zu können, ist ein Theorist, dem man in Sachen des Könnens kaum trauet; wer kann ohne zu kennen, ist ein bloßer Praktiker oder Handwerker; der echte Künstler verbindet beides.

Johann Gottfried von Herder, 1800

1 Vor der Montage
2 Florian Lechner bei der Montage
3 Lichtskulptur
4 Der Blick von außen bei Nacht
5 Auch die Sonne bringt sie zu leuchten

Kunst – vor allem die handwerkliche Kunst – hat in der Baubiologie einen hohen Stellenwert. Erst durch die Verbindung von handwerklichem Können und Kunst entsteht eine Atmosphäre, die Räumen eine individuelle Note gibt und uns Menschen berührt.

Im Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN war es uns wichtig, dies gleich im Eingangsfoyer zu zeigen. Gefunden haben wir hierfür einen begnadeten Künstler aus der Region, den Glaskünstler Florian Lechner aus Nußdorf am Inn, der uns zu seiner Lichtskulptur folgende Worte mit auf den Weg gegeben hat:

Schwebende Stäbe
Bambus + Glas
Natur + Licht begegnen sich
Die Aufhängung erscheint zufällig,
jedoch ist sie nach den Prinzipien
des goldenen Schnitts konstruiert.
Die Bambus-Stäbe formen die tragende Konstruktion.
Die Glas-Stäbe reflektieren und strahlen.
Licht + Blau, Symbole zwischen Himmel, Luft und Wasser.
Für den baubiologischen Kontext war es mir wichtig,
das Naturmaterial Bambus zu verbinden mit dem
ersten Kunststoff des Menschen – mit Glas.

Bevor die Lichtskulptur montiert wurde, schrieb uns Florian Lechner: Nun ist die Konstruktion ausgearbeitet. Es war schwierig, aber ich denke, dass trotz komplexer architektonischer Vorgaben hier ein harmonisches LichtWerk entstehen wird. Die Geometrie basiert auf der Fibonacci-Reihe, ohne aufdringlich oder starr zu wirken. Ich habe 42 feine Prismen zwischen blauer bis weiß-klarer Tönung eingesetzt, die in der Regel senkrecht hängen sollen. Das Gebilde ist räumlich und in den Prismen entsteht eine schöne Lichtwirkung. Die Mitte hängt tiefer als der äußere Rand Die Ringe auf dem Bild sind ein “Gedachtes System” das sich aus den Aufhängepunkten der Prismen erschließt. Der größte Ring, der den äußersten Kreis mit 10 Prismen bedeutet, hat einen Durchmesser von 144 cm, der nächste hat 89 cm, dann 45, 21, 13, 8 cm . . Die fünf Bambusstäbe werden je an zwei “Ringpunkten” von der Decke abgehängt.

Mehr zur Glaskunst von Florian Lechner:

Über die Baubiologie

Die Baubiologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Menschen und ihrer gebauten Umwelt. Wie wirken sich Gebäude, Baustoffe und Architektur auf Mensch und Natur aus? Dabei werden ganzheitlich gesundheitliche, nachhaltige und gestalterische Aspekte betrachtet.

25 Leitlinien

Für einen schnellen, aufschlussreichen Überblick haben wir in 25 Leitlinien der Baubiologie die wichtigsten Parameter herausgearbeitet, sortiert und zusammengefasst. In elf Sprachen, als PDF oder als Plakat erhältlich.